Um kaum ein Nahrungsmittel ranken sich so viele Mythen und vermeintliche Wahrheiten wie um unseren heiß geliebten Kaffee - wir haben das gefährliche Halbwissen mal genauer unter die Lupe genommen!
Eine der ältesten und beliebtesten Aussagen: "Kaffee entzieht dem Körper Wasser!" Selbst wenn längst wissenschaftlich das Gegenteil bewiesen wurde, wird man doch immer wieder freundlich darauf hingewiesen. Dabei besteht Kaffee selbst zum Großteil aus Wasser und führt so auch dem Körper mehr Flüssigkeit zu. Zwar kann durch das Koffein der Harndrang verstärkt werden, doch diesen Flüssigkeitsverlust gleicht der Körper problemlos im Laufe des Tages wieder aus.
Ach wäre das nicht schön - abends ein paar Gläser Bier zu viel trinken und die Fahruntüchtigkeit schnell mit einem doppelten Espresso beseitigen! Das geht natürlich nicht, denn Kaffee kann nicht den Alkohol-Abbau beschleunigen. Allenfalls führt das Koffein dazu, dass man sich wacher und fitter fühlt, als man wirklich ist.
Wenn man eine Milchkaffeetasse voll Espresso trinken würde, so hätte diese natürlich mehr Koffein als dieselbe Tasse mit Filterkaffee - aber das tut ja auch niemand. Ein normalgroßer Espresso hat ca. 50-60 mg Koffein, eine Tasse Filterkaffee 80-120 mg. Übrigens kann auch eine Tafel Zartbitterschokolade bis zu 80 mg Koffein enthalten!
Koffein erhöht weder den Cholesterinspiegel noch führt es zu Herzrhythmusstörungen oder anderen Herzkrankheiten. Wer allerdings bereits unter erhöhtem Blutdruck leidet, sollte vorsichtig sein und sich zunächst bei seinem Arzt erkundigen, bevor er sich eine italienische Kaffeemaschine zulegt.
Hier kommt es wohl ganz auf die Definition von Sucht an - wer morgens nicht recht die Augen aufbekommt, bis er seinen ersten Kaffee hatte, der wird sich vielleicht selbst Koffeinsucht attestieren. Allerdings ist es recht einfach den eigenen Kaffeekonsum einzuschränken oder auch ganz damit aufzuhören - außer leichten Kopfschmerzen, Schläfrigkeit und schlechter Laune wird einem nichts Schlimmes passieren.
Nicht das Koffein reizt die Magenschleimhäute und kann zu Sodbrennen führen, sondern die im Kaffee enthaltenen Säuren. Dementsprechend verhindert auch nicht entkoffeinierter Kaffee Magenprobleme, sondern - hier kann man dem Namen vertrauen - Schonkaffee oder auch Espresso.
Die erste halbe Stunde nach dem Genuss hat Kaffee eine beruhigende Wirkung - in dieser Zeit kann man besonders gut einschlafen und träumt auch häufig. Allerdings sollte man sich beeilen, denn sobald die stimulierende Wirkung einsetzt, wird das Einschlafen schwierig. Übrigens gibt es auch Menschen mit sehr niedrigem Blutdruck, denen Kaffee immer beim Einschlafen hilft.
8. Kaffee verursacht Krebs
Immer wieder wird dem Koffein die Schuld an diversen Krankheiten zugeschrieben - es gibt allerdings keine wissenschaftliche Studie, laut der Kaffee das Krebsrisiko wirklich vergrößert. Eher im Gegenteil: In einer Studie wird dem Kaffee attestiert, das Risiko an Darmkrebs zu erkranken zu vermindern.
Dies ist nicht generell richtig, denn Koffein kann sogar ganz im Gegenteil den Blutfluss im Herzen reduzieren, bzw. verhindern, dass sich der Blutfluss bei anstrengender Tätigkeit erhöht. Das subjektive Empfinden wacher und aktiver zu sein kann für den Sportler trügerisch werden.
Es gibt keinerlei Belege, dass Koffein sich schädlich auf die Empfänglichkeit auswirkt und auch während der Schwangerschaft darf ruhig in Maßen Kaffee getrunken werden.
Insgesamt ist Kaffee also wesentlich gesünder als befürchtet -
lassen Sie es sich schmecken!